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Paul Wolf†

* 19.02.1932

† 23.12.2015

 

Feuerwehrfest zum

150. jährigen Gründungsjubiläum


Samstag, der 22. Juli
20 Uhr: Party ohne Ende, mit "Tutti Frutti"

Sonntag, der 23. Juli
10:00 Uhr: Gottesdienst unter den Linden
11:30 Uhr: Mittagessen mit fränkischen Spezialitäten
13:30 Uhr: großer Festumzug
Am Nachmittag: Große Kaffeebar mit hausgemachten Kuchen...

Zur Erinnerung an Paul Wolf. Er machte unser Dorf weit über Grenzen hinaus bekannt...

Veröffentlicht am 01.02.2016

Wir schauen zurück auf das Lebenswerk von Paul Wolf, der mit seinem Markenzeichen "vom süßen Wolf" unser Dorf Altenschönbach mit seinen "Negerküssen" und anderen Leckereien weltweit bekannt gemacht hat.  Er ist es uns wert, sein Lebenswerk mit allen Höhen und Tiefen in dankbarer Erinnerung zu bewahren. Paul Wolf war ein unverwechselbares Gesicht in der Welt der Süßigkeiten und bei uns in Altenschönbach.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Paul Wolf in seiner alten Bäckerei beim Brot backen, so hat alles begonnen...

 Text: Alfred Stürmer, Erich Eyselein, Hans-Dieter Kern/ Bild: Pfarrer Hans Schaffner ca. 1950

In den 60er Jahren begann ein weiter denkender Bäckermeister, seine Bäckerei zu vergrößern und Stück für Stück, gewissermaßen den europäischen Markt (und darüber hinaus) zu erobern. 

Selbstvertrauen, Mut und entsprechender Unternehmergeist machten durch Vorstellung auf Fachmessen, durch Werbung in Funk und Fernsehen die Firma "Wolf-Steigerwald" bei den Konsumenten bekannt. Sein Lebenstraum, von einem schnuckeligen Verkaufswagen auf riesige Lastwagen (mit Anhänger) um zu steigen, wurde Wirklichkeit. 

Der Werbespruch "Topgenuss vom süßen Wolf" stach in viele Augen und landete in unzähligen Mündern. Die gute Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern, der ständige Vorwärtstrieb des Begründers und Firmenchefs führte zu einer bemerkenswerten Expansion und zum Erfolg des Betriebes.  

Neben dem Stammhaus in Altenschönbach wurden weitere Großbäckereien in Gerolzhofen, Schifferstadt (Rheinland-Pfalz) und nach der Grenzöffnung in Arnstadt (Gotha) und in Cottbus dazu gewonnen. Der vorgefundene Betrieb in Zela-Melis erwies sich als zu klein und für die Erfordernisse nicht mehr zeitgemäß. Also wurde kurzerhand Baugrund in Krischov erworben und es entstanden neue, moderne Fertigungsstraßen.

Die florierenden Geschäftsbeziehungen mit den Verkaufsketten von Lidl, Aldi und Hofer brachten die Altenschönbacher Spezialitäten bis nach Österreich, Italien, Kanada und in die Ostblockländer.

Paul Wolf war ein Mensch mit Unternehmerlust, hilfsbereit, wohlwollend zu den Mitarbeitern, bisweilen auch eigen und stur, aber stets auf Mögliches und Gangbares bedacht. Von dem was er sagte, war er überzeugt - es war Gesetz. 

Zu seinem Durchbruch verhalf ihm die simple "Schaumrolle". Mit seinen guten Mitarbeitern kam es sehr schnell zu Entwicklung neuer Produkte. Paul Wolf hatte noch den Betrieb mit den sogenannten "Schillerlocken" in Sugenheim übernommen und zauberte daraus neue Schaumprodukte. 

Dahinter steht aber großer Fleiß. Der Chef arbeitete bis zu 15 Std. am Tag und er verlangte einiges von seinen Mitstreitern. Mit vielen von ihnen fühlte er sich wie in einer großen Familie verbunden. Es waren viele Frauen und Mädchen aus Altenschönbach, Kirchschönbach und Nachbargemeinden in seinem Betrieb beschäftigt. Sogar Kinder fanden nach der Schule den Weg in die Großbäckerei und halfen gerne für ein paar "Süssigkeiten" mit. Bei Umbau- und Neubaumaßnahmen wurde vieles mit tatkräftigen Handwerkern (Maurer und Zimmerleute) aus der Nachbarschaft bewerkstelligt. 

Einer seiner treuesten Mitdenker und "Schaffer" war und ist Alfred Stürmer, liebevoll "Abbi" genannt. Er kannte den Humor seines Chefs und er erinnert sich noch an die Anfangszeit und jene zukunftsweisende Aussage seines Chefs:

"Abbi, wenn wir mal einen Sattelzug beladen, dann haben wir es geschafft."  

Nach nur wenigen Jahren befanden sich mehr als fünf dieser großen Laster im eigenen Fuhrpark vom "Süßen Wolf". 

Von 1963 bis 1981 entstand durch Fleiß, Unermüdlichkeit, Strebsamkeit, manchen Entbehrungen, Selbstdisziplin und großem Glück ein führendes Wirtschaftsunternehmen. Doch der Erfolg hatte auch seine Schattenseiten. Die Sorge um den richtigen Produktionsablauf (z.B. Kühltransport in heißen Sommern), eine teilweise schlechte Zahlungsmoral mancher Geschäftspartner und einiges mehr, haben seinen Tribut gefordert. Dies und seelischer Druck machten den tatkräftigen Begründer eines staatlichen Betriebes mitunter sonderbar und letztendlich krank. 

Dennoch hat der die, die ihm wohlwollend zur Seite standen respektvoll behandelt, und ihre Wertschätzung oben an gestellt. 

Betriebliche Unzulänglichkeiten, familiäre Bedrückungen und wohl auch eigene Fehlentscheidungen veranlassten ihn schließlich dazu, sich in der Schweiz und zeitweise in der Südsee nieder zu lassen.

Paul Wolf ist einen Tag vor "Heilig Abend" in der Klinik auf Cran Canaria gestorben, und es war sein Wunsch, dort im Kreise seiner ihm Anvertrauten, seebestattet zu werden. 

Wir sind stolz darauf was er uns und Altenschönbach gegeben hat. Was bleibt ist die Erinnerung...