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... am Fuße des

Schloßberges

 

Feuerwehrfest zum

150. jährigen Gründungsjubiläum


Samstag, der 22. Juli
20 Uhr: Party ohne Ende, mit "Tutti Frutti"

Sonntag, der 23. Juli
10:00 Uhr: Gottesdienst unter den Linden
11:30 Uhr: Mittagessen mit fränkischen Spezialitäten
13:30 Uhr: großer Festumzug
Am Nachmittag: Große Kaffeebar mit hausgemachten Kuchen...

Entstehung und Geschichte...

Veröffentlicht am 08.12.2013

Am Fuße des Schloßberges, etwa 5 km östlich von Prichsenstadt liegt unser kleines fränkisches Dörfchen.

Am namensgebenden "Schönbach" gelegen geht unser Ort als ältester der drei Schönbachorte hervor. Die Gründung soll im 7. Jh. vollzogen worden sein. Eine sichere urkundliche Erwähnung nennt unseren Ort 1230 als Lehen unter der Vogtei der Casteller Grafen. Altenschönbach ging aber als Afterlehen an die Herren von Thünfeld, dessen alte Burg als Turmhügel auf einem nach Westen vorspringenden und nach drei Seiten steil abfallenden Bergsporn des Schloßberges, in Form einer künstlichen Geländeeinebnung mit einer Grundfläche von etwa 40 qm noch nachweisbar ist. 

1442 ging unser Dorf mit Burg - hier jetzt die noch sichtbare Tieflandburg an die Herren von Esel, wobei sich Peter Esel maßgeblich an einer Erweiterung der Mitte des 14. Jh. erbauten und erstmals erwähnten Kirche hervortut- dies ist laut Inschrifttafel an der östlichen Turmmauer verzeichnet. 

Die hochmittelalterliche, aber kleine Kirche ohne Turmbau gehörte offenbar zur Vorburg der Wasserburg. Die zur Wende des 14. Jh. bezeugte Wasserburg soll unter Marin Kotner entstanden sein, wird aber später in veränderter Form nach einer Brandzerstörung während des Bauernkrieges neu errichtet. 

1543 erwirbt Wolf von Crailsheim, mit dem Beinamen "Wolf der Glückliche" (wegen seiner großen Zahl an Nachkommen) von den Esel für 12100 Gulden Wasserschloß, Ort und Kirche, und bringt 1545 dieGegenreformation in unser Dorf. Er setzt das Schloß wieder Instand und gründet 1619 die erste Schule in Altenschönbach.

1604 ordnete Hans Siegmund von Crailsheim eine Renovierung der Kirche an, die dabei eine volkstümliche aber bis heute einzigartige Holzdeckenbemalung erhielt. Diese zeigt, in Rankenwerk eingebettet die 64 Wappen namenhafter fränkischer Adelsgeschlechter. Diese gehen von den von Bibra bis zu den von Zobel. Die Holzdeckenbemalung zeigt die Stammbäume des letzten Crailsheim zu Altenschönbach, Hans Siegmund jun.(1596-1643) und seiner zweiten Ehefrau Johanna von Zobel.

Ein Balken unterteilt die beiden Ahnenreihen, so dass die nördliche die der von Zobel aufweist. Hierbei kann man über fünf Generationen beider Eheleute Vorfahren ersehen, die bekannte, fränkische Adelsgeschlechter waren. Da erscheinen uns die von Berlichingen, bekannt durch Götz, die von Geyer (siehe Florian Geyer, Unterhändler des Bauernheeres während des Bauernkrieges), die von Bibra, dessen Lorenz als Bischof den Reformator Martin Luther als lieben Gast in Würzburg willkommen hieß, hingegen Conrad von Thüngen der von der Reformation nichts hielt und gegen diese auf dem Reichstag stimmte.

Sehenswert ist auch das Renaissanceepitaph des Georg Wolf von Crailsheim, seiner Gattin Helena von Geyer und ihrer dreizehn Kinder. 

Unsere Kirche St. Marien besitzt einen unsymetrisch angebauten Chor und einen bescheiden ausgeführten Turm mit untergeschossigem, ehemaligem Beinhaus

Die großen Fenster des Langhauses verdeutlichen den Ausbau zur Zeit des frühen 17. Jh. An der Innenwand unserer Kirche fallen zehn Grabsteine von frühzeitig verstorbenen Nachkommen der herrschaftlichen Geschlechter auf. Ein Grabstein zeigt gar ein im Mutterleib verstorbenes Kind. 

Während die Kanzel barock gestaltet ist, ist das Altarbild durch seine rokokozeitliche Einfassung geprägt.

Auffällig ist auch ein barockes Steinpfostentor von 1780. Urnenartige Vasenstücke zieren die Pfosten und Sturzbalken ebenso wie fein herausgearbeitete Blütengehänge und Profilleisten.

Mitte des 19 Jh. wird der See um das Schloß trockengelegt und unter den Freiherrn von Crailsheim, denen der Ansitz heute noch gehört, ein amtshausähnlicher Bau angebaut. Jenseits des Grabens, inmitten des unregelmäßigen, vieleckigen, stellenweise bis zu 12 m hohen Ringmauer, steht ein dreistöckiger, im Grundriß quatratischer, spätgotischer Wohnturm.

Die Burg wurde nach Zerstörungen im Bauernkrieg noch im 16 Jh. wiederhergestellt und verändert.

 

Text: Wolf-Dieter Raftopoulo (Kulturführer Steigerwald)